Interview Dezember 2004
Was die beiden geantwortet haben, könnt ihr hier nachlesen.
In den neuen Nullnummer-Sendungen im Frühling 2004 gab es ja auch 10 neue Lieder von Euch. Wie sind die Lieder entstanden? Seid Ihr zusammen ins Studio gegangen, oder habt Ihr eure Teile getrennt aufgenommen und später zusammengemischt? Wie habt Ihr die Songs ausgewählt und die deutschen Texte geschrieben? Das Texteschreiben war wie früher, jeder hat sich einen Song vorgenommen.
Wer den Song zuerst in die Finger bekam, hat angefangen und wenn dann
beim Singen was gehakt hat, hat der andere ihn so lange umgetextet,
bis es ging. Ausgewählt haben wir in erster Linie aktuelle Hits,
oder - wie z.B. "Geschlechtsbombe" Songs, die sich in der
Zwischenzeit mal aufgedrängt hatten. Und das Aufnehmen haben wir
in der Tat getrennt gemacht, mit dem Hin- und Herschicken von MP3-Files.
Das klingt zwar weniger spaßig als die gemeinsame Arbeit im Studio,
war es aber nicht, weil man immer total neugierig auf das war, was da
per E-Mail vom anderen ankommt. Dann hingen wir am Telefon, während
der andere das File geöffnet hat und haben uns totgelacht. Meistens
haben Hat es Euch Spaß gemacht, wieder „richtige“ Deutschmacher-Lieder zu machen, oder wart Ihr eher froh, als die zusätzliche Belastung nach dem Ende der Nullnummer wieder vorbei war? Nein, froh waren wir gar nicht. Wir hatten auch vor, dann in unregelmäßiger
Folge weiterzumachen. Das hat sich dann nicht ergeben. Wichtig wäre
uns, nicht einfach wieder anzufangen, sondern das Ganze im Radio dann
auch mit einer Geschichte zu versehen, die neugierig macht auf das,
was wir da zusammenbasteln. Das muss jedoch in Ruhe auch mit der Wellenleitung
von Bremen Vier geplant werden und dazu haben wir Wie waren die Reaktionen der Fans? Habt Ihr von vielen Deutschmacher-Fans von damals wieder gehört? Habt Ihr vielleicht sogar neue Fans dazugewonnen? Das wissen wir nicht. Wir hatten ja diesmal nicht so viele Auftritte, wo man das checken könnte. Wir haben so manche, ganz ganz treue Fans mal wiedergesehen, was sehr schön war. (Hallo Valerie!!) Das mit den neuen Fans ist nicht so einfach, weil unsere Songs ja früher viel öfter gelaufen sind. Da kam jeden Sonntag ein neuer Song, und der lief dann die ganze Woche durch, jeden Tag. Und irgendwie waren wir damals auch die Gegenreaktion auf diese ganzen damals aktuellen Boygroups wie Caught In The Act oder Take That. Dieser Faktor fält jetzt weg - Boygroups sind nicht mehr so angesagt. Und wir sind im Programm nicht auffällig genug gewesen, um ein größeres Thema zu sein. Wie war die Resonanz bei Euren Auftritten in diesem Jahr im Vergleich zu früher? Wir hatten ja nur wenige, kleinere Auftritte - Deshalb läßt
sich das schwer vergleichen. In diesem Jahr war es insofern etwas schwieriger,
dass durch den Erfolg von "Lebenslang grünweiß"
die Aufmerksamkeit etwas auf den "Werder-Faktor" gelenkt war.
Es war deshalb auch ein bißchen mühsam: Viele haben nur auf
diesen einen Song gewartet. Dieses Problem hatten wir früher nie.
Und die Resonanz war sicher geringer, weil im Zunächst war ja mal angekündigt worden, dass Ihr Anfang 2004 zusammen mit der Nullnummer auf Tour gehen solltet. Wie kam es dazu, dass da doch nichts draus geworden ist? Warum wurde auch der große Auftritt im Modernes wieder abgesagt? Die Tour war nie wirklich konkret, und der Auftritt im Modernes ist durch die Krankheit eines der Mitglieder unserer damals neuen Band nichts geworden, was uns sehr traurig gemacht hat, weil wir im Modernes schon immer mal auftreten wollten, und weil sich viele Leute drauf gefreut hatten. Für uns gab es die Möglichkeit, eine Art "Notauftritt" zu machen - ohne Band und mit Musik aus der Konserve, wie früher, aber das wollten wir auf gar keinen Fall. Gerade die Band hat uns sehr viel Spaß gemacht. Alles andere wäre ein Rückschritt gewesen. Und später dann hat sich kein wirklich guter Termin gefunden, an dem wir alle Zeit hatten. Ich glaube nicht, dass es die Nullnummer noch einmal geben wird. Aber ich bin mir sicher, dass wir als Deutschmacher noch mal was Neues machen werden. Wie kam es zu der Idee, einen Song zur Werder-Meisterschaft aufzunehmen? Weiß ich gar nicht mehr, um ehrlich zu sein. Ich bin vor 1 1/2 Jahren von Werder gebeten worden, mal eine neue CD zusammenzustellen, weil die letzte CD einfach nicht mehr aktuell und damit auch nicht mehr verkäuflich war. War klar, dass es auch einen oder mehrere neue Songs geben muß. Unser Musik-Mastermind Jörn Becker, das alte Genie, hat dann die Melodie von "LGW" gebaut. Die lag dann drei oder vier Monate in der Schublade, ohne dass es damit weiterging. Dann fiel ihm der Titel ein: "Lebenslang grünweiß". Das blieb dann erstmal alles: Die Melodie und der Titel. Dann kam das entscheidende Spiel bei den Bayern, und als das dann so einen sensationellen Verlauf nahm, haben wir uns sofort zusammentelefoniert und gesagt: "Morgen machen wir einen Text und nehmen das auf! Basta!" Und so trafen wir uns am Tag nach dem Spiel, texteten siegestrunken drauflos, nahmen den Gesang auf und als wir dann noch Reportageteile eingebaut hatten, saßen wir vor den Lautsprechern und hatten zum ersten Mal Gänsehaut. Was ja dann bei dem Song wiederholt vorkam...
Was war das für ein Gefühl, als Eure CD „Lebenslang grünweiß“ so lange so hoch in den Charts stand und Euer Video-Clip sogar auf VIVA lief? Sensationell, aber auch nur ein weiteres Deutschmacher-Kapitel der
Kategorie "Dass wir sowas erleben dürfen!" Das war nicht
mehr und nicht weniger als die vielen Auftritte vor unglaublich vielen
Zuschauern, Fernsehauftritte oder Autogrammstunden. Das war immer alles
absolut unwirklich, und wir haben das alles immer als etwas ganz besonderes
Könntet Ihr Euch vorstellen, irgendwann noch mal wieder regelmäßig übersetzte Deutschmacher-Lieder aufzunehmen? Ja, immer dieselbe Antwort: Können wir, sofern wir es ohne Streß und mit Spaß umsetzen können. In diesem Jahr war es von der Planung her irgendwie nicht bis zum Ende durchdacht. Wenn wir das besser hinkriegen, wenn ein Interesse besteht und wenn wir Lust und Zeit dafür haben, sind wir sofort wieder da. Wenn nicht, geht die Welt auch nicht unter. Das Schöne an den Deutschmachern ist, dass es bis heute ein riesiger Spaß ganz nebenbei geblieben ist. Dass wir beide unser Leben mit oder ohne Deutschmacherei genießen können und dass uns das Thema manchmal ganz unverhofft an die Hand nimmt und mal eben in die Charts spült. Da sind wir gespannt und entspannt zugleich, wann das nächste Kapitel aufgemacht wird. Werdet Ihr vielleicht noch mal wieder mit übersetzten Deutschmacher-Liedern live auftreten? Das sollte man gerade nach diesem Jahr nie ganz ausschließen. Aber erst müssten wir wieder regelmäßig im Radio laufen, und ob wir das wollen und umsetzen, ist dann erstmal die allererste Frage. Werdet Ihr auch weiter zu besonderen Gelegenheiten Werder-Songs aufnehmen? Das mit Sicherheit! Habt Ihr irgendwelche Pläne für die nächste Zeit, die Ihr verraten könntet? Es gibt Pläne für eine regelmäßige Fernsehsendung, die viel mit Werder und und auch etwas mit den Deutschmachern zu tun hat. Aber das ist alles noch nichts weiter als eine Idee. Eine sehr gute Idee. Wo seht Ihr Euch in 5 Jahren? Wo in 10 Jahren? Arnie: Egal in wievielen Jahren: Ich möchte weiter im Stadion für Werder arbeiten, ich möchte weiter meinen Radiojob machen und möchte vielleicht immer mal wieder ein "Side-Project" einschieben, also mal ein Buch, mal eine CD oder auch mal was ganz anderes. Besser kann ich mir mein Berufsleben nicht vorstellen. Bert: Es ist sehr schön, nicht zu wissen, wo
ich in 5 oder 10 Jahren sein werde oder was ich dann machen werde. Wenn
ihr mich vor 5 Jahren gefragt hättet, hätte ich nicht die
Fantasie gehabt, mir das vorzustellen, was sich an neuen, spannenden
und auch anstrengenden Dingen wirklich getan hat. Beruflich werde ich
sicher im Medienbereich bleiben und werde weiter mit Menschen und Musik
zu tun haben. Möchtet Ihr Euren Fans sonst noch irgendwas sagen? Ja - Dass es immer etwas ganz besonderes für uns war und ist, überhaupt so etwas wie "Fans" zu haben. Das ist für uns unbezahlbar, und wir haben es immer geliebt, auf diese Weise aus dem einsamen Studio rauszukommen und soviel Kontakt zu so vielen netten Menschen zu haben.
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